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"Wir suchen und pflegen Kontakte zu Menschen in Wittens Partnerstädten"

Lange Freundschaft zu San Carlos

Nach einer Fotovorlage entstand dieses Kunstwerk von den Straßen San Carlos'. Foto: Walter Fischer / WAZ Foto Pool
Nach einer Fotovorlage entstand dieses Kunstwerk von den Straßen San Carlos'. Foto: Walter Fischer / WAZ Foto Pool

WAZ-Bericht von Franziska Bombach. Ein kleiner Ort auf der anderen Seite der Erde hält seit zwei Jahrzehnten die Freundschaft zu den Wittenern. Nun wurde das 20-jährige Jubiläum in den Gemeinderäumen der Friedenskirche gefeiert.

Der kleine Ort mit rund 50 000 Einwohnern liegt in Nicaragua und heißt San Carlos. Die Idee einer Übersee-Städtepartnerschaft kam durch den Dichter Ernesto Cardenal, der seine Wurzeln in dem südamerikanischen Ort hat. "Er schrieb ein Buch mit dem Titel 'Das Evangelium der Bauern von Solentiname'. Das ist ein Teil von San Carlos und in dem Buch wird das Evangelium aus Sicht von armen Leuten geschildert und das hat uns beeindruckt", erzählt Klaus Schulz, der Vorsitzende der Initiative San Carlos. Außerdem wollte man eine Partnerschaft zu einer Stadt haben, die in einem Dritte-Welt-Land liegt. Das letzte Mal sei er 2007 in Nicaragua gewesen mit einer Reisegruppe.

Auf der Feier des 20-jährigen Jubiläums singt ein junger Mann mit spanischem Aussehen. Daniel Ulloa stellt er sich vor. Er ist mit seiner Frau und seiner dreijährigen Tochter hier. "Wir haben uns vor fünf Jahren in Nicaragua kennen gelernt, da hat man einfach eine gewisse Verbindung zu dem Land", erzählt er. Seine kleine Tochter Frida trägt eine typische nicaraguanische Tracht und spricht leise auf spanisch mit ihrer Mutter, die Deutsche ist. Seit zweieinhalb Jahren lebt Daniel Ulloa in Deutschland, um genau zu sagen in Köln. Er mag die Deutschen. "Die Deutschen und besonders die Kölner sind alle so offen. Und hier in Witten wurden wir auch ganz toll empfangen. Meine Frau ist hier zur Schule gegangen", erzählt der gebürtige Nicaraguaner.

Hinter den typischen Essensspezialitäten aus dem südamerikanischen Land stehen selbstgemalte Bilder, die San Carlos darstellen. Die Schüler der zehnten und elften Klasse des Ruhrgymnasiums haben sie gemalt. "Sie haben Schwarz-Weiß Bilder aus San Carlos bekommen und konnten dann ihrer Fantasie freien Lauf lassen und malen, was sie sich unter der Stadt vorstellen. Andersherum haben wir das gleiche gemacht und Bilder hingeschickt", erzählt Klaus Schulz. Die Bilder wurden versteigert und der Erlös wird an die Initiative San Carlos gespendet.

Daniel Ulloa liebt San Carlos. "Mir wird ganz warm ums Herz, wenn ich an den Fluss San Juan denke, der sich um die Stadt schmiegt. Und das Heimweh plagt mich ab und zu", erzählt er. Der Nicaraguaner möchte trotzdem nicht zurück und fügt lachend hinzu: "Dafür aber meine Frau."

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