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"Wir suchen und pflegen Kontakte zu Menschen in Wittens Partnerstädten"

WAZ: Neue Straßenschilder zu Ehren von Wittens Partnerstadt Tczew

  Die neuen Straßenschilder in Witten wurden von Bürgermeister Lars König und Peter Liedtke vom Freundschaftsverein (re.) in Anwesenheit vieler Gäste eingeweiht.  Foto: Barbara Zabka / FUNKE Foto Services
Die neuen Straßenschilder in Witten wurden von Bürgermeister Lars König und Peter Liedtke vom Freundschaftsverein (re.) in Anwesenheit vieler Gäste eingeweiht. Foto: Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

WAZ. Mit einem Streit vor drei Jahren fing alles an. Jetzt haben an der Dirschauer Straße Schilder mit dem Namen von Wittens polnischer Partnerstadt Tczew ihren Platz gefunden. Bei einem Festakt wurden sie am Sonntag (4.9.) ihrer Bestimmung übergeben.

Zurück ins Jahr 2019. In Tczew beschweren sich seinerzeit wiederholt Bürger darüber, dass Schilder mit dem Namen „Dirschauer Straße“ aufgestellt sind. Dirschau ist der frühere deutsche Name der Stadt. In der örtlichen Tageszeitung ist von erhitzten Gemütern zu lesen. Der heimische Freundschaftsverein Tczew-Witten bekommt davon Wind und will die Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen. Er beantragt umgehend, dass die hiesige Dirschauer Straße doch auch ein Zusatzschild mit dem polnischen Namen bekommen solle plus der Bezeichnung Ulica, dem polnischen Begriff für Straße.

Wittener Zwiebelkirmes als passender Zeitpunkt für die Einweihung

Die Idee stieß in der Politik auf fruchtbaren Boden. Der Haupt- und Finanzausschuss nahm sich der Sache an, gab grünes Licht. Schließlich stand für 2020 das 30-jährige Jubiläum der Städte-Freundschaft an, das man entsprechend würdigen wollte. Was zum Zeitpunkt der Sitzung im November noch niemand ahnte: Wenige Monate später begann die Pandemie. Ein öffentlicher Festakt mit vielen Gästen kam nicht mehr in Betracht. Wie lange es so bleiben sollte, ließ sich damals noch nicht sagen.

Doch jetzt, wo Feste und Feiern wieder möglich sind, bot die Zwiebelkirmes endlich einen passenden Anlass, schließlich sind viele Gäste aus Wittens Partnerstädten angereist. Peter Liedtke, Vorsitzender des Freundschaftskreises, dankte der Stadt für ihr Engagement, komme damit doch auch die Verbundenheit mit der Partnerstadt zum Ausdruck. Wir können diese zwei Straßenschilder also als eine Chance begreifen, darüber nachzudenken, dass die Geschichte Europas nicht für schlichte Heldensagen taugt“, sagte er in seiner Rede. „Sie ist kompliziert und sie ist blutig. Aber der Gedanke der Freiheit ist in Europa gewachsen und hat sich gegen viele Widerstände durchzusetzen vermocht.“

Zusatzschilder informieren über die Geschichte von Tczew

Rechtzeitig zur Feierlichkeit sind auch Zusatzschilder fertig geworden, die nun ebenfalls an den beiden Kreuzungen Ziegelstraße sowie Breslauer Straße ihren Platz haben. Auf ihnen sind wichtige Daten der Stadtgeschichte von Tczew festgehalten: Die Gründung erfolgte 1260 durch den polnischen Fürsten Sambor II. Bereits 1959 hat Witten die Patenschaft über die deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen aus Tczew übernommen und 1990 begann zunächst eine Städtefreundschaft. 1998 folgte dann die Städtepartnerschaft.

Das Schild „Dirschauer Straße“ wurde in Witten 1967 aufgestellt. Es soll, erklärt Liedtke, daran erinnern, dass Deutsche im Krieg ihre Heimat verloren haben. Tczew liegt mit seinen rund 61.000 Einwohnern am westlichen Ufer der Weichsel, deren Mündung in die Ostsee ist rund 30 Kilometer entfernt.

WAZ-Bericht von Theo Körner

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