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"Wir suchen und pflegen Kontakte zu Menschen in Wittens Partnerstädten"

Nach Bonbonhagel geht’s jetzt in Witten um die Knolle

Bunt ging’s auch auf dem Festwagen von Wittens Partnerstädten zu. Foto: Thomas Nitsche - Funke Foto Services
Bunt ging’s auch auf dem Festwagen von Wittens Partnerstädten zu. Foto: Thomas Nitsche - Funke Foto Services

WAZ. Mit Festumzug und Bieranstich startete die 592. Zwiebelkirmes. Internationale Gäste bestaunten die fantasievollen Wagen.

Am Straßenrand vor der Sparkasse tritt Lena unruhig von einem Bein auf das andere. Mutter Sandra muss sie an der Kapuze ihrer Regenjacke zurückhalten, damit die Vierjährige nicht den geschmückten Festwagen entgegenläuft.

Der historische Umzug zieht mit Trompetenklängen und Bonbonhagel über die Ruhrstraße und nähert sich der großen Bühne neben der Stadtbibliothek. Von den vorderen Wagen winken Bürgermeisterin Sonja Leidemann und die Vertreter der Partnerstädte aus Israel, Rusland und Frankreich.

Süßigkeiten fliegen durch die Luft. Nach wenigen Minuten hat Lena eine Plastiktüte voller Gummibärchen, Bonbons und natürlich Zwiebeln gesammelt. Nur die Spülschwämme, die vom Wagen des Stadtmarketings geworfen werden, schaut sie verwundert an und reicht sie an ihre Mutter weiter. 34 Vereine, Gruppen und Firmen sind an dem langen Umzug beteiligt. Die Gestaltung der Wagen ist dabei „magnifique“, wie sich Fatima Abla, Vertreterin der französischen Partnerstadt Beauvais ausdrückt.

Anwohner freuen sich über fehlenden Straßenlärm

Sie kommt gemeinsam mit den Vertretern aus Kursk (Russland) und Lev Hasharon (Israel) als erstes am Endpunkt an der Sparkasse an. Von der Bühne aus sehen die internationalen Gäste dann Wagen für Wagen eintreffen. Wikinger, Prinzessinen, Hofdamen und Edelmänner – die verschiedenen Kostüme tauchen den Festplatz in ein buntes Farbenmeer. Da fällt der regengraue Himmel kaum ins Auge. Paul (6) interessiert sich vor allem für die vielen alten Traktoren, die die Umzugswagen ziehen. Auf einem von ihnen sitzt sein Bruder Philip (11) und darf auch Süßigkeiten in die Menge werfen. „Das Zwiebelfest ist für uns jedesmal ein tolles Erlebnis. Diesmal ist sogar meine Mutter aus Polen dabei“, erzählt Mila Klimek, die Mama von Paul und Philip.

Die Anwohner der Ruhrstraße freuen sich an diesem Wochenende noch über etwas ganz anderes: „Kein Verkehrslärm! Wir können endlich mal ohne Hupen und Autobrummen ausschlafen. Das ist das Beste an der Zwiebelkirmes“, findet Maria Röhm (56).

Dafür wird es abends etwas lauter, denn mit dem Bieranstich um 17 Uhr sind Fahrgeschäfte und Fressbuden der Kirmes offiziell eröffnet. Im letzten Jahr gab es beim Fassanstich noch kleinere Probleme, diesmal schlägt Bürgermeisterin Sonja Leidemann souverän zweieinhalb Mal ins Fass, dann fließt der Gerstensaft. Auch wenn’s zu Beginn buchstäblich läuft, kurz nach Fassanstich bricht der Klapptisch zusammen und das Fass knallt auf den Boden. Die Vertreter der Partnerstädte verlassen auf der Flucht vor dem umherzischenden Bier blitzschnell die Bühne. „Na macht nichts, das Fass war eh fast leer“, tröstet Moderator Karsten Ziercke.

Im Getümmel der Kostüme sticht einer heraus: Klaus Lohmann, ehemaliger Bürgermeister Wittens und Urgestein der Zwiebelkirmes. Mit Zwiebelhut und -ketten verkörpert er das Fest um die Knolle wie kein anderer. „Seit so vielen Jahren bin ich beim Zwiebelfest dabei. Es ist schön zu sehen, wie die Feier von Jahr zu Jahr bunter wird und sich entwickelt.“

WAZ-Bericht von Mirjam Benecke

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