Skip to main content
"Wir suchen und pflegen Kontakte zu Menschen in Wittens Partnerstädten"

Freundschaft zwischen Witten und Tczew besteht 25 Jahre

Peter Liedtke (l.), Vorsitzender des Freundschaftsvereins Tczew-Witten, und Timo Tölle, jüngstes Vereinsmitglied, vor dem Wittener Rathaus. Foto: Thomas Nitsche
Peter Liedtke (l.), Vorsitzender des Freundschaftsvereins Tczew-Witten, und Timo Tölle, jüngstes Vereinsmitglied, vor dem Wittener Rathaus. Foto: Thomas Nitsche

WAZ. 1990 wurde der Freundschaftsvertrag zwischen Witten und Tczew unterschrieben. Daraus wurde eine Städtepartnerschaft mit regem Austausch.

Witten liegt an der Ruhr, Tczew an der Weichsel. Doch schon lange verbindet die beiden Städte noch viel mehr als die landschaftlich schöne Lage an einem Fluss: Seit nunmehr 25 Jahren besteht der Freundschaftsvertrag zwischen ihnen. Und sein Anliegen hegt und pflegt Wittens mit knapp 30 Mitgliedern wohl kleinster Verein intensiv. Nicht etwa auf Bierseidel- und Kaffeekränzchen-Niveau: „Das kann es nicht sein“, sagt Vorsitzender Peter Liedtke. Sein Wunsch: sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen.

Liedtke, dessen Opa aus Dirschau kam, wie Tczew zu preußischer Zeit hieß, kann es auch drastischer formulieren: „Wir müssen da bei unseren Leichen im Keller anfangen.“ Dass die Nazis im Zweiten Weltkrieg das positive Verhältnis zwischen Deutschen und Polen zerstört hätten, darüber müsse man vernünftig reden können. Dass es funktioniert, kann Liedtke nach all den Jahren des ehrenamtlichen Engagements auf beiden Seiten positiv vermelden. „Städtepartnerschaft ist gelebte Demokratie“, sagt Liedtke, ohne den der Verein, der 1998 mit der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags gegründet wurde, längst am Boden läge – was er nicht gern hören mag, was aber alle Beteiligten einhellig bestätigen.

Natürlich geht es bei den Begegnungen zwischen Bürgern aus Tczew und Witten nicht immer nur um die Aufarbeitung der Vergangenheit: Theater, Sport, Musik – die Berührungspunkte sind vielseitig. Nicht zuletzt habe Tczew auch landschaftlich einiges zu bieten. Schon 1975 hatte die Vhs eine Reise dorthin organisiert. Peter Liedtke selbst war 1996 zum ersten Mal dort.

Mit dem Liegerad bewältigte er die rund 1200 Kilometer lange Strecke. Die hügelige Gegend um Tczew mit seinen circa 60 000 Einwohnern sei geprägt von Burgen und Alleen sowie alten Kirchen aus Stein und Holz. Die Ostsee, in die die Weichsel mündet, ist nur 30 Kilometer entfernt. Wer jetzt neugierig geworden ist: Im Juni bietet die Vhs einen Bildungsurlaub in Tczew an, im Oktober der Verein eine Bürgerreise.

Doch man muss nicht nach Polen fahren, um mehr über Wittens Partnerstadt zu erfahren: Der Freundschaftsverein hat fast jeden Monat eine Veranstaltung im Programm. Und jetzt, im Jubiläumsjahr, natürlich noch viel mehr.

Zum Jubiläum lädt der Verein zur polnischen Woche. Nächster Termin: 28. April um 19 Uhr in der Buchhandlung Lehmkul. Dort wird es zum Thema „Vier Jahre nach Fukushima“ eine Lesung über Stanislaw Lem geben. Info: www.tczew-witten.de/25

WAZ-Bericht von Annette Kreikenbohm

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.