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"Wir suchen und pflegen Kontakte zu Menschen in Wittens Partnerstädten"

Zeichen der Freundschaft

Um Schönheit geht’s bei den Geschenken nicht, eher um die Geste. Foto:Walter Fischer
Um Schönheit geht’s bei den Geschenken nicht, eher um die Geste. Foto:Walter Fischer

WAZ. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Da die Stadt Witten viele Freunde in aller Welt hat – insgesamt acht Partnerstädte – sind in den vergangenen Jahren einige Devotionalien zusammengekommen. So viel sei gesagt: Alle, die sich an dieser Stelle noch einen Tipp für Omma erhoffen, werden wohl enttäuscht. Hier ein Blick in den Geschenkeschrank der Stadt.

Was die Städtepartner als Aufmerksamkeit mitbringen, gehört der Stadt und damit allen Bürgern. Mit Verlaub, so mancher Staubfänger ist dabei: Plaketten, Wimpel oder ein Mini-Airbus A 330 300, der auf den Namen „Witten“ getauft wurde und nun für die Lufthansa durch die Gegend fliegt. Das ist was für Männer.

Ausgestellt sind sie in den Vitrinen im Sitzungssaal. Der ist allerdings zurzeit abgeriegelt, weil die Arbeitsgruppe „Zensus“ hier tagt. „Es sind eigentlich keine Geschenke im klassischen Sinne, sondern Andenken an bestimmte Ereignisse mit hohem symbolischen Wert“, erklärt Norbert Gärtner, Leiter des Bürgermeisterbüros der Stadt Witten. Allerdings habe die Stadt weder das Personal, noch das Geld, um beispielsweise alle Präsente zu katalogisieren.

Etwa die Menora, ein siebenarmiger Leuchter, der der Stadt zur Unterzeichnung des Freundschaftsabkommen mit dem Kreis Lew Hasharon überreicht wurde. Den Fuß ziert ein Schild mit Inschrift, darüber ist ein türkiser Stein befestigt. Wenn Gäste aus Israel zu Besuch kommen, wird der Leuchter mit Kerzen bestückt. Wachstropfen an den Armen zeugen von einem regen Gebrauch.

Etwas für Kunstliebhaber ist das Objekt aus Mallnitz. Der Baumstamm, zu dessen Füßen ein geschnitzter Drachen Platz genommen hat, ist nicht gerade dekorativ, aber durchaus von Bedeutung. Im hohlen Holz steckt ein Papier mit der Sage des Mallnitzer Lindwurms, übergeben wurde das gute Stück zum 30-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft. Der gefräßige Lindwurm riss der Sage nach zunächst alle Herden und grub einen tiefen Graben in die Landschaft. „Aus dem Mallnitzer Tal floss das Wasser ab und es entstand ein fruchtbarer Boden, auf welchem sich heute unser Dorf ausbreitet. Der Lindwurm aber wurde später von tapferen Männern erschlagen“, heißt es.

Klaus Lohmann, ehemaliger Bürgermeister der Stadt, freut sich über seine Mitbringsel aus aller Welt. Die meisten, die ihn ein bisschen besser kannten, machten ihm mit Schachspielen eine Freude. Ein kunstvoll geschnitztes Spiel stammt aus Jerusalem. „Diese Bretter hole ich nur zu besonderen Anlässen aus dem Schrank“, erklärt der passionierte Schachspieler und betrachtet die Andenken an seine Amtszeit.

Die Stadt Witten muss sich natürlich revanchieren für die Devotionalien. Allerdings gibt’s da ein Problem: Viel Geld darf sie nicht ausgeben. Also bekommen die Gäste eine Tasse mit Stadtwappen überreicht, ein Buch oder einen Wittener Einkaufschip, nur echt mit Rathaus drauf. Mehr Symbolkraft geht kaum.

WAZ-Bericht von Fabienne Piepiora

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